Ganzkörper-Hyperthermie
Was ist eine Hyperthermie Therapie und was bewirkt sie?
Die Ganzkörper-Hyperthermie (GKHT) versteht sich als gesteuerte Erhöhung der Körperkerntemperatur zu therapeutischen Zwecken. Bei der GKHT wird zwischen milder (< 38,5°C), moderater (38,5 – 40,5°C) und extremer (40,5 – ca. 42°C) unterschieden.
Hyperthermie führt im gesamten Organismus bzw. in einer behandelten Körperregion zur Intensivierung des Stoffwechsels, einer gesteigerten Durchblutung mit erhöhter Zufuhr von Sauerstoff und Aktivierung des Immunsystems. Die zumeist gut verträgliche Behandlung beeinflusst nachhaltig das Wohlbefinden der Patienten.
Durch diese Wirkungsweise kann Hyperthermie erfolgreich bei vielen Krankheitsbildern eingesetzt werden, von der Schmerztherapie, über die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen, bis hin zur Regulation von Störungen des Immunsystems.
Wie wird die Temperatur erhöht?
Bei unserem verwendeten Verfahren kommen dafür ausschließlich hautverträgliche, tiefenwirksame, wassergefilterte Infrarot-A-Wärmestrahlung (ohne IR-B / IR-C) zum Einsatz. Wir stellen dabei eine gleichmäßige Bestrahlungsstärke über den gesamten Patienten sicher und bieten darüber hinaus eine optimale, patientenindividuelle Wärmezufuhr in Ort und Intensität.
Wie lange dauert eine Behandlung ?
Es wird für Sie ein individueller Behandlungsplan erstellt, der auch begleitende Maßnahmen beinhalten kann. So findet im Vorfeld eine gründliche Anamnese statt.
Eine Behandlung dauert zwischen 1,5 – 3 Stunden. Wiederholungen finden je nach Behandlungsplan 1-2 mal pro Woche über 5 – 7 Wochen statt.
Welche Krankheitsbilder gehören dazu ?
- Arterielle Hypertonie
- Chronische Rückenschmerzen
- Fibromyalgiesyndrom
- Psoriasis Arthritis
- Ankylosierende Spondylitis
- Systemische Sklerodermie
- Mittelschwere-schwere Depression
- Krebserkrankungen (adjuvante Maßnahme, Wirkungsverstärkung von Standardtherapien, Immunmodulation)
- Asthma bronchiale
- Axiale Spondyloarthritis
- Osteoarthritis
- Reizdarm
- Detoxifikation
- Nagelpilz
Wirkmechanismen der Hyperthermie in der Krebstherapie
Temperaturerhöhungen von wenigen Grad Celsius können die Wirksamkeit von Strahlen-, Chemo- und Immuntherapien aufgrund verschiedener biologischer Mechanismen verbessern:
- Sauerstoffarmes (hypoxisches) Tumorgewebe zeigt häufig eine hohe Widerstandsfähigkeit (Resistenz) gegen Strahlen- und Chemotherapien.
- Hyperthermie kann die Sauerstoffkonzentration im Tumor erhöhen und damit dieser Resistenz entgegenwirken.
- Auch die Anflutung von Wirksubstanzen und von Immunzellen wird gefördert.
- Tumore können die durch Strahlen- oder Chemotherapie geschädigte DNA in ihren Zellen häufig wieder reparieren.
- Hyperthermie beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit der involvierten Reparatur-Enzyme.
- Bei manchen Chemotherapien verbessert Hyperthermie deren Verstoffwechselung
- Tumorzellen exprimieren auf ihrer Oberfläche Hitzeschockproteine, wodurch das Immunsystem die Krebszellen besser erkennen und bekämpfen kann (Verstärkung der Antigenität).
- Die Aktivität von natürlichen Killerzellen und zytotoxischen T-Zellen wird erhöht
Durch diese Hyperthermie-Wirkungen kann Wirkung von Strahlen-, Chemo- und Immuntherapien verstärkt werden. Therapieresistente Tumoren können in Kombination von Hyperthermie mit Standardtherapien wieder ansprechen.
Die Hyperthermie kann wichtiger Bestandteil eines integrativen Behandlungskonzept sein, oft begleitet durch Infusionstheraphie oder Mitochondrientherapie.