Krankheitsbilder

Diverse Krankheitsbilder haben oftmals überraschend viele Gemeinsamkeiten. Den meisten chronischen Erkrankungen liegt dabei eine chronische Entzündung zugrunde.

Entzündungsverursacher sind:

Chronische Entzündungen

Eine Entzündung ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Krankheitserreger und kann sinnvoll sein, wenn sie kurzzeitig und richtig dosiert zur Elimination des Erregers führt. Chronische Entzündungen können jedoch zur Krankheit führen. Millionen von Menschen in Industrieländern leiden unter chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Allergien, rheumatischen Erkrankungen, Magen-, Darm- oder Schilddrüsenkrankheiten, Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Parodontitis und anderen chronischen Infektionen. Die Fortschritte der Hochleistungsmedizin haben die Komplikationen dieser Erkrankungen gemindert, nicht aber ihre Häufigkeit.

Entzündungen sind eine Folge einer Aktivierung des Immunsystems, und ihre Auslöser können Viren, Bakterien, Pilze, Autoantigene, Umweltallergene, Schadstoffe oder Nahrungsmittel sein. Ob eine Entzündung lokal begrenzt bleibt oder sich im ganzen Körper ausbreitet und systemisch wird, hängt vom Auslöser und vom Immunsystem des Patienten ab. Eine individuelle immunologische Diagnostik ist daher notwendig, um die richtige Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie zu planen.

Das Immunsystem, das Nervensystem und das Hormonsystem arbeiten zusammen und stehen in permanenten Wechselwirkungen miteinander. Ein Ungleichgewicht dieser Wechselwirkungen kann zur Entstehung vieler Krankheiten beitragen. Die Neuro-Endokrino-Immunologie bietet einen neuen Ansatz, die Biologie von Krankheiten zu verstehen und dieses Wissen für Diagnostik und Therapie zu nutzen.

Umweltgifte tragen auch zur steigenden Anzahl von chronischen Entzündungen bei. Der Mix an alltäglichen Umweltgiften nimmt ständig zu und kann aus toxischen Haushaltsreinigern, Körperpflegeprodukten, Kosmetika, Textilien, Innenraumbelastungen, Luftverschmutzungen und Lebensmitteln bestehen. Die Belastung mit Pestiziden, Kunstdüngern, Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärkern, Farbstoffen, Duftstoffen und Antibiotika-Missbrauch ist hoch. Plastikweichmacher und Mikroplastik sind ebenfalls allgegenwärtig. Die individuelle Entgiftungsfähigkeit des Körpers spielt eine Rolle bei der Anreicherung dieser Chemikalien in Bindegewebe, Fettgewebe, Nervensystem und inneren Organen wie den Augen.

Entzündungen können bedingt sein durch: 

Durch diesen Prozess entstehen im Laufe der Zeit viele der bekannten Krankheitsbilder, die uns genauso häufig begegnen wie die bereits erwähnten Chemikalien und Umweltgifte. Um einen ersten Überblick zu bekommen:

Autoimmun-
erkrankungen

Autoimmunerkrankungen sind eine Gruppe von verschiedenen Krankheiten, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreift. Dies führt dazu, dass der Körper sich selbst an verschiedenen Stellen schädigt. Diese Erkrankungen haben weitreichende Folgen, wie wir anhand der folgenden Krankheitsbilder erkennen können:

Autoimmunerkrankungen sind chronisch entzündliche Prozesse, bei denen das Immunsystem gesundes, körpereigenes Gewebe angreift, da es nicht mehr zwischen „fremd“ und „selbst“ unterscheiden kann. Weltweit sind derzeit ca. 5 bis 8 % der Bevölkerung von etwa 80 bis 100 verschiedenen Autoimmunerkrankungen betroffen, wobei in den letzten Jahren eine Zunahme der Häufigkeit beobachtet wurde, wie beispielsweise bei Diabetes mellitus Typ 1 oder Multipler Sklerose.

Eine unbehandelte Autoimmunerkrankung kann zu schweren Entzündungsreaktionen und in einigen Fällen sogar zum Tod führen, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Therapie von großer Bedeutung ist. Die Behandlung erfordert die Beteiligung von Ärzten aus nahezu allen Fachrichtungen, von Allgemeinmedizinern bis hin zu Spezialisten wie Rheumatologen, Nephrologen, Neurologen, Kardiologen, Pädiatern oder Dermatologen.

Es gibt organspezifische Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem selektiv gegen ein bestimmtes Organ vorgeht, wie die Schilddrüse, das Pankreas, den Darm, die Haut oder die Nerven, sowie nicht-organspezifische, systemische Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem verschiedene Körperorgane angreift. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt:

Organspezifische Autoimmunerkrankungen:

Systemische Autoimmunerkrankungen:
(Erkrankungen des entzündlich-rheumatischen Formenkreises)

Auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Autoimmun-Erkrankungen e. V. (www.autoimmun.org/erkrankungen) finden Sie eine umfassende Übersicht über Autoimmunerkrankungen, klinische Gesichtspunkte und weiterführende Informationen.

Die Ursachen für das Auftreten von Autoimmunerkrankungen sind vielseitig und komplex. Eine Autoimmunerkrankung wird durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren ausgelöst, wobei immer eine Störung des immunologischen Gleichgewichts zugrunde liegt. Mögliche Ursachen sind unter anderem:

Autoimmunerkrankungen sind Störungen des Immunsystems, bei denen es zu einer übermäßigen und fehlgeleiteten Reaktion gegen körpereigenes Gewebe kommt. Das Immunsystem erkennt fälschlicherweise körpereigenes Gewebe als schädlich an und greift es an, was zu chronischen Entzündungen führt und das betroffene Organ dauerhaft schädigen kann. Durch die „Blutwäsche“ können die fehlgebildeten autoimmunen Antikörper gemeinsam mit den Entzündungsmediatoren aus dem Blut herausgefiltert werden.