Therapeutische Apherese („Blutwäsche“)

Was ist eine therapeutische Apherese?

Die therapeutische Apherese (von griechisch apherein = trennen) umgangssprachlich auch Blutwäsche genannt, ist ein anerkanntes Therapieverfahren, bei der das Blut oder Blutplasma von einem Patienten extrakorporal gereinigt wird, um unerwünschte Schadstoffe oder Zellen zu entfernen.

Je nach Krankheitsbild werden spezielle Filter oder Adsorber genutzt, um gezielt Substanzen aus dem Blutplasma zu entfernen – das Blut wird gewaschen. Das gereinigte Vollblut oder das Blutplasma wird dann wieder in den Körper des Patienten zurückgeführt.

Wieso Blutwäsche?

Täglich leisten unsere Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane (wie Niere, Leber und Darm) großartige Arbeit für uns, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Unsere Leber beispielsweise ist das wichtigste Entgiftungsorgan im Körper und hilft dabei, schädliche Stoffe wie Alkohol, Medikamente und Schadstoffe wieder loszuwerden. Durch die Überbelastung von aufgenommen Schadstoffen kann die Leber strukturell geschädigt werden. Das kann fatale Folgen haben, denn die Leber hat zugleich noch viele weitere Aufgaben, wie z.B. Stoffwechselprozesse einleiten, Speicherung von Vitaminen, Hormonproduktion und Infekt-Abwehr.

Durch die Entgiftung von Leber, Niere und anderen Ausscheidungsorganen kann der Körper ein neues Gleichgewicht der Selbstregulation herstellen.

Was wird gefiltert?

Die Therapeutische Apherese wird eingesetzt, um bestimmte, pathologisch veränderte Proteine sowie daran gebundene pathogene Substanzen (Umweltgifte, Leicht- und Schwermetalle, Lösungsmittel, Weichmacher, Pflanzenschutzmittel (Pestizide wie z.B. Glyphosat), Mikroplastik und andere organische sowie anorganische Toxine) aus dem Körper zu entfernen.

Aber auch Entzündungsbotenstoffe im Rahmen von akuten und chronischen Infektionen, Bakterien, Viren, Pilze, Autoantikörper bei Autoimmunkrankheiten wie Lupus oder rheumatoider Arthritis und Antikörper gegen verschiedene Allergene können durch die therapeutische Apherese entfernt werden. Man spricht dann von Immunadsorbtion.

 

Der große Vorteil der therapeutischen Apherese besteht darin, dass es  zu keinen bedeutsamen Verlusten von Elektrolyten oder physiologischen Eiweißen kommt.

Wie läuft eine komplette Apherese ab?

Wenn wir bei unseren Patienten eine Blutwäsche durchführen, dann bedeutet das immer auch, dass eine entsprechende Vor- und Nachsorge erfolgt.  Es wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der auch vorgelagerte und nachfolgende Maßnahmen beinhalten kann. So findet immer im Vorfeld ein Arztgespräch statt und es erfolgt eine gründliche Untersuchung verschiedener Parameter

Während der Apherese werden Vitalparameter überprüft und ein Team von Spezialisten ist anwesend, um einen komplikationsfreien Verlauf zu gewährleisten.

Wie lange dauert eine therapeutische Apherese?

Eine Apherese dauert ca. 2 – 4 Stunden, je nach Art und Umfang der Behandlung.

Bei welchen Krankheitsbildern kann die Apherese eingesetzt werden ?

Insgesamt hat die therapeutische Apherese in der Medizin eine wichtige Rolle als unterstützende Therapie bei verschiedensten Krankheitsbildern und zeigt häufig sehr gute Ergebnisse. Um die Wirkung noch effektiver und nachhaltiger zu gestalten, betten wir die Apherese in ein integratives Behandlungskonzept ein.

Das Verfahren der Blutwäsche hat zuletzt als eine Therapieoption bei Long-Covid-Syndrom bzw. Post-Vac-Syndrom stark an Bedeutung und Bekanntheit gewonnen.

Die Therapeutische Apheresen werden auch eingesetzt bei :

Hinweise

Die gesetzlichen und auch privaten Krankenkassen erstatten das Verfahren in der Regel NICHT und es bleibt in den meisten Fällen eine Selbstzahlerleistung und ist nach Ansicht der Krankenkassen in vielen Fällen „medizinisch nicht notwendig“.

Es werden keine Erfolgsgarantien oder Heilversprechen abgegeben.

Die Behandlung geschieht auf ausdrückliches Verlangen des Patienten im Rahmen eines individuellen Heilversuchs.