Immundiagnostik: Ursachenforschung für eine gezielte Behandlung

Um die bestmögliche Behandlung anbieten zu können, müssen im Rahmen der Immundiagnostik zunächst die möglichen Erkrankungsursachen genauestens herausgefunden werden. Das bedeutet, wir müssen ermitteln, wo Sie sich gesundheitlich befinden und was Sie in den Zustand des Unwohlseins gebracht hat.

Bedingt durch das komplexe System Mensch kann oft keine direkte körperliche Ursache gefunden werden, obwohl aber Beschwerden wie Müdigkeit, Depressionen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Allergien, gehäufte Infekte, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Verspannungen der Muskulatur oder auch komplexe Krankheitsgeschehen vorhanden sind. Deshalb betrachten wir Ihren Körper als ein miteinander verbundenes Ganzes und nicht als eine Sammlung von unabhängigen Organen, in medizinische Fachrichtungen unterteilt.

Wissen über Zusammenhänge im Körper + moderne Diagnostik = präzise Ursachenfindung.
Daraus folgt eine individuelle Behandlung, die möglichst tief an der Wurzel des Problems ansetzt.

Epigenetik

Die Epigenetik ist von entscheidender Bedeutung dafür, ob genetische Risikofaktoren tatsächlich zu Krankheiten führen. Sie beeinflusst die Genexpression und kann durch Faktoren wie Ernährung, Umweltbedingungen oder Veränderungen des Lebensstils beeinflusst werden. Epigenetische Regulationsmechanismen spielen eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und die Gesundheit sowie für ein gesundes Altern und die Stressverarbeitung. Aus diesem Grund bieten wir sinnvolle Kombinationsprofile für diese Bereiche an.

Unser Angebot umfasst eine große Auswahl an genetischen und epigenetischen Analysen. Neben den gängigen Einzelgenanalysen werden auch praxisrelevante Genkombinationen untersucht, um umfassende Aussagen zu wichtigen Fragestellungen zu ermöglichen. Zum Beispiel untersuchen wir genetische Einflüsse auf Entgiftung, Hormonersatztherapien, Methylierungen sowie genetisch begründete Neigungen zu Depressionen, Suchtverhalten oder neuropsychiatrische Erkrankungen.

Umweltgifte

In der heutigen Zeit sieht sich jeder Mensch einer Vielzahl von alltäglichen Giften gegenüber. Die Belastung nimmt im Laufe der Jahre zu und kann in Abhängigkeit von der individuellen Entgiftungsfähigkeit sehr unterschiedlich ausfallen. Umweltgifte spielen in vielen Krankheitsbildern eine zentrale Rolle. Daher kann eine Analyse der individuellen Belastung häufig dabei helfen, eine der bedeutendsten Ursachen für Krankheiten zu verstehen.

Die am häufigsten nachgewiesenen Umweltgifte:

Entzündungen

Eine Vielzahl von Erkrankungen kann auf eine akute oder chronische Entzündung sowie eine chronische Übersäuerung zurückgeführt werden. Daher ist die Entzündungs- und Säure/Basen-Diagnostik von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit.

Entzündungen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie z.B. Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten, Umweltgifte, ungesunde Ernährung (z.B. Fast Food) und Strahlung. Auch dauerhafter Stress kann eine Rolle spielen.

Entzündungen können in jedem Gewebe des Körpers auftreten, am häufigsten jedoch im Darm (Leaky Gut), im zentralen und peripheren Nervensystem, im Muskel- und Bindegewebe, in den Gelenken und in der Schilddrüse. Dabei ist es wichtig, nicht jedes Organ isoliert zu betrachten, sondern das Zusammenspiel der einzelnen Organe zu berücksichtigen. So ist z.B. das Zusammenwirken der Schilddrüsenhormone mit den Hormonen der Nebenniere wissenschaftlich gesichert. Auch die sogenannte „Darm-Hirn-Achse“ ist von Bedeutung, da der Darm das Hormonsystem und das Nervensystem beeinflussen kann. Es ist daher wichtig, versteckte Entzündungsherde frühzeitig zu entdecken und entsprechend zu behandeln, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

Darm-Mikrobiom

Die Bakterienwelt (Mikrobiom) jedes Menschen ist höchst individuell zusammengesetzt, aber nicht zufällig. Jedes funktionierende Mikrobiom erfüllt lebenswichtige Funktionen wie beispielsweise als ortsständige Barriere gegen Krankheitserreger oder als Energielieferant aus unverdaulichen Zuckern und Fetten. Die Darmflora hat dabei einen großen Einfluss auf die Gesundheit, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Durch die Analyse des Mikrobioms einer Stuhlprobe können alle Bakterienarten und -gattungen beschrieben werden, die den Dünn- und Dickdarm besiedeln. Eine wichtige Frage ist hierbei, wie gesund Ihre Darmflora ist. Gibt es im Darm Giftstoffe, die zu latenten, dauerhaften Entzündungen führen? Sind versteckte Pilz- oder parasitäre Belastungen vorhanden? Wir können diese Fragen durch die Analyse klären.

Mitochondrien

Mitochondrien sind die Kraftwerke aller Lebewesen. Darüber hinaus erfüllen Mitochondrien weitere essentielle Funktionen für die Zelle. So umfangreich die Aufgaben dieser Organellen sind, so vielfältig ist auch die Anforderung an eine entsprechende Diagnostik.

Neurologische, metabolische, kardiale und onkologische Erkrankungen werden immer häufiger mit einer Dysfunktion der Mitochondrien in Verbindung gebracht. Insbesondere die stark energieabhängigen Gewebe, wie das Nervensystem, Herz und Muskulatur, sind auf eine ausreichende Energieversorgung durch die Mitochondrien angewiesen. Hierbei verantwortet der mitochondriale Stoffwechsel nicht nur die Umschaltung zwischen Kohlenhydrat- und Fettverwertung, sondern ist auch in die Apoptose involviert und an der Synthese von Steroidhormonen beteiligt. Nicht zuletzt stellen Mitochondrien über den Ketonstoffwechsel sicher, dass in Zeiten eines Glukosemangels eine Unterversorgung des Gehirns verhindert wird. All diese Aufgaben machen klar, dass der funktionellen und strukturellen Beschaffenheit von Mitochondrien bei der Entstehung und Therapie vieler Erkrankungen eine zentrale Rolle zukommt. Doch vor jeder erfolgreichen Therapie steht immer die richtige Diagnose. Für die Diagnostik einer mitochondrialen Dysfunktion wird eine moderne, solide und vor allem funktionelle Mitochondrien-Analytik angewendet, die sich an der stetigen Fortentwicklung der Forschung orientiert.

Nahrungsmittel-
unverträglichkeiten

Der Begriff „Nahrungsmittelunverträglichkeit“ ist ein Überbegriff für alle unerwünschten Beschwerden oder Erkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auftreten. Er darf nicht mit dem Begriff der Nahrungsmittelallergie gleichgesetzt werden. Neben toxischen Reaktionen (Lebensmittelvergiftungen etc.) und strukturell verursachten Verdauungsstörungen (Magenresektion, Divertikel, Pankreatitis etc.) muss für eine gezielte Diagnostik bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor allem zwischen immunologischen und nicht-immunologischen Reaktionen unterschieden werden.

Nicht immunologisch bedingte Nahrungsmittel-
unverträglichkeiten

Die nicht immunologisch vermittelten Reaktionen machen sogar den größeren Anteil aller unerwünschten Reaktionen auf Lebensmittel aus. Sie sind entweder Folge eines Enzymmangels, bei dem in der Nahrung enthaltene Kohlenhydrate nicht adäquat verdaut werden, oder sie haben ihre Ursache in Resorptionsstörungen, so genannte Malabsorptionen, bei denen Kohlenhydrate nur begrenzt im Dünndarm resorbiert werden. In beiden Fällen gelangen Kohlenhydrate in tiefere Darmabschnitte, wo sie osmotisch wirksam sind und zudem durch bakterielle Zersetzung zu Flatulenz und Diarrhoe führen. Bei diesen Unverträglichkeitsreaktionen spielt das Immunsystem keine Rolle, d.h. alle Bestandteile in der Nahrung werden vom Immunsystem toleriert. In der europäischen Bevölkerung stellen Laktose,- Fruktose- und Histaminunverträglichkeit die häufigsten Störungen der Verdauung und Resorption von Aminen und Kohlenhydraten dar.

Immunologisch bedingte Nahrungsmittel-
unverträglichkeiten

Bei den immunologisch vermittelten Nahrungsmittelunverträglichkeiten können zwar alle Komponenten der aufgenommenen Nahrung vom Organismus verdaut und resorbiert werden, einzelne Nahrungsmittelbestandteile führen aber zu einer Aktivierung des Immunsystems. Das Immunsystem Betroffener ist somit nicht in der Lage, eine Toleranz gegenüber den eigentlich harmlosen Bestandteilen in Lebensmitteln zu gewährleisten. Die ungewollt ausgelösten Entzündungsreaktionen gleichen denen, die auch bei der biologisch sinnvollen Abwehr von Erregern ablaufen. Immunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten umfassen das Spektrum der Nahrungsmittelallergien und Kreuzreaktionen, die autoimmun-bedingte Zöliakie und die sogenannten Pseudoallergien auf Nahrungsmittelzusatzstoffe.